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[Sport] Allgemeiner Sport-Thread


*Freya*
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An die Schweizer: Hat bei euch noch keiner mal den Antrag gestellt, den Kerl auszubürgern?

genau, nehmt euch ein Beispiel an euren österreichischen Nachbarn! Wir bemühen uns gerade auch, den Ahhnold Schwarzenegger auszubürgern!!! :applaus:

:ohno:

@Blatter: ich find seinen akzent beim englisch-reden so toll :lmao: er sagt das wort "world" genauso toll wie der Papst :knee:

@Premiere: bin gespannt, wie es mit denen weitergeht...weil ohne Fussball-ÜBertragung reissen die doch nichts, oder?! aber geschieht ihnen recht! sogar den Fussball wollten sie dem "gemeinen Volk" entziehen. Wenn ich mir die situation hier in Ö ansehe...du zahlst doch für absolut jeden Sch**** der etwas mit Fernsehen zu tun hat...ORF-Gebühren [der größte Unsinn überhaupt!], dann fürs Kabel-Fernsehen, dann für Extra-Kanäle [hab ich eh nicht...], dann für Premiere [hab ich auch nicht] ... trotzdem, was soll das? Als jemand, der eh nicht mehr viel fernsieht, würde ich mir ja doch die ein oder andere (Sport-)Sendung anschauen wollen, ohen dafür draufzuzahlen. :suspicious: :egal:

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Top Posters In This Topic

Vor allem den der Mehrheit der deutschen Bevölkerung: Hauptsache billig, die Qualität ist egal, oder wie der Spiegel es nennt, "Mittelklasse für die Masse". Man braucht sich doch nur auf Premiere die Spiele in Italien, England oder Spanien anschauen, und mit denen der Bundesliga vergleichen, die sich nur noch auf Platz sechs der Uefa-Wertung befindet. Wenn die Spiele im Free-TV bereits um 18:00 gezeigt werden, abonniert nun mal kaum jemand Pay-TV, das war schon das Problem von Premiere, und wird es auch von Arena sein. Das bedeutet weniger Geld für die Fußballklubs, und damit keine "Stars" in der Bundesliga.

Ich bin mir dessen bewußt, daß ich nicht für jeden spreche, aber ich bin mit der Bundesliga eigentlich recht zufrieden. Es braucht keinen Ronaldo oder Beckham, um guten Fußball zu bieten.

Und wenn wir über Qualität bzw. Preis reden: Du willst also denjenigen, die sich nicht Premiere leisten können oder wollen, vorwerfen, daß sie für den Untergang der Bundesliga verantwortlich sind? In den letzten 40 Jahren war es kein Problem, daß im Free-TV die Spiele recht zügig in Ausschnitten gezeigt werden, aber jetzt auf einmal ist gar screcklich, sodaß Premiere sich genötigt fühlt, die Sportschau auf 22 Uhr abzudrängen?

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Und wenn wir über Qualität bzw. Preis reden: Du willst also denjenigen, die sich nicht Premiere leisten können oder wollen, vorwerfen, daß sie für den Untergang der Bundesliga verantwortlich sind? In den letzten 40 Jahren war es kein Problem, daß im Free-TV die Spiele recht zügig in Ausschnitten gezeigt werden, aber jetzt auf einmal ist gar screcklich, sodaß Premiere sich genötigt fühlt, die Sportschau auf 22 Uhr abzudrängen?

Vorwerfen müßte man es der DFL. Und mehr Zeit zwischen Spiel und Free-TV bedeutet mehr Abonnenten für Pay-TV, wie man in England, Spanien und Italien sehen konnte.

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Ich bin eigentlich ganz froh darum, daß es auch einigen Funktionären letztendlich klar geworden ist, daß es im Fußball nicht eigentlich darum geht, sich mit immer höheren irrealen Gehältern zu überbieten, sondern um hauptsächlich um die Fußballfans. Und wenn der Großteil der Fans NICHT zu Premiere rennt und NICHT Feuer und Flamme für die Idee ist, daß Spiele etwa vormittags oder was weiß ich wann angepfiffen werden, dann ist es eine gute Sache, daß auch die Bundesligen das nun endlich kapiert haben.

Und ich wiederhole mich: Geld ist, wie du mir zustimmen wirst, nicht alles. Porto hat auch nicht das Geld, das Chelsea z.B. hat, oder Liverpool etwa... und dennoch waren sie erfolgreich. Das gleiche trifft etwa für den BVB, Bayern oder Schalke zu... oder Galatasaray z.B....

Nein, ich bin froh, daß Deutschland nicht blind den Weg geht, den Spanien z.B. geht. Wenn Herr Ballack z.B. meint, daß er bei Real ein besseres Leben haben wird, so darf er gehen. Ich bin mir sicher, daß es andere Spieler in der Bundesliga geben wird, die uns sein Fehlen versüßen werden.

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Vor allem sollte man sich auch mal die Verschuldung der Vereine in den europäischen Top-Ligen zu Gemüte führen. Die Schulden sind nämlich neben dem Fußball das nächste, was sich auf Spitzen-Niveau bewegt.

Und Italien ist wohl eines der schlechtesten Beispiele, die man im Moment anführen kann, da dort im Gegensatz zur Bundesliga kaum noch ein Spiel ausverkauft ist.

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  • 1 month later...

6 Geisterspiele für Türkei, 6 Spielsperren für Huggel

Der Weltfussballverband Fifa hat nach dem Skandalspiel in der WM-Barrage am 16. November zwischen der Türkei und der Schweiz in Istanbul milde Strafen ausgesprochen. Das Nationalteam der Türkei muss die nächsten sechs Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auf neutralem Boden austragen.

[si] - Für je sechs Wettbewerbsspiele mit der Nationalmannschaft wurden die Einzelsünder Benjamin Huggel sowie die Türken Özalan Alpay und Emre Belozoglu bestraft. Je zweimal müssen der Türke Serkan sowie der Schweizer Physiotherapeut Stephan Meyer aussetzen.

Von einem Ausschluss für die Türkei in der EM- oder WM-Ausscheidung sah die Fifa also ab.

Das FIFA-Urteil im Wortlaut:

Im Hauptverfahren gegen den türkischen Fussballverband:

- Der türkische Fussballverband muss die nächsten 6 Heimpunktspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf neutralem Boden, in einem der UEFA angeschlossenen Land und mindestens 500 km von der türkischen Grenze entfernt austragen. Der Verband muss zudem alle mit der Organisation dieser sechs Spiele verbundenen Kosten tragen.

- eine Geldstrafe von CHF 200'000 (+ Verfahrenskosten von CHF 20'000)

In den Einzelverfahren gegen:

a) Alpay Ozalan (Türkei, Spieler)

- eine Sperre für 6 Punktspiele seiner Nationalmannschaft. Die Sperre wird auf die nächsten Punktspiele der Nationalmannschaft übertragen.

- eine Geldstrafe von CHF 15'000 (+ Verfahrenskosten von CHF 1000)

b) Emre Belozoglu (Türkei, Spieler)

- eine Sperre für 6 Punktspiele seiner Nationalmannschaft. Die Sperre wird auf die nächsten Punktspiele der Nationalmannschaft übertragen.

- eine Geldstrafe von CHF 15'000 (+ Verfahrenskosten von CHF 1000)

c) Serkan Balci (Türkei, Spieler)

- eine Sperre für 2 Punktspiele seiner Nationalmannschaft. Die Sperre wird auf die nächsten Punktspiele der Nationalmannschaft übertragen.

- eine Geldstrafe von CHF 5000 (+ Verfahrenskosten von CHF 500)

d) Mehmet Ozdilek (Türkei, Assistenztrainer)

- wird mit Datum der Urteilseröffnung für 12 Monate für alle fussballbezogenen Aktivitäten (administrative, sportliche oder sonstige Aktivitäten) innerhalb von Verbänden, Konföderationen und der FIFA gesperrt.

- eine Geldstrafe von CHF 15#000 (+ Verfahrenskosten von CHF 1000)

e) Benjamin Huggel (Schweiz, Spieler)

- eine Sperre für 6 Punktspiele seiner Nationalmannschaft. Die Sperre wird auf die nächsten Punktspiele der Nationalmannschaft übertragen.

- eine Geldstrafe von CHF 15'000 (+ Verfahrenskosten von CHF 500)

f) Stephan Meyer (Schweiz, Physiotherapeut)

- eine Sperre für 2 Punktspiele seiner Nationalmannschaft. Die Sperre wird auf die nächsten Punktspiele der Nationalmannschaft übertragen.

- eine Geldstrafe von CHF 6500 (+ Verfahrenskosten von CHF 500)

Die Urteile werden den beteiligten Parteien zunächst im so genannten Dispositiv und innerhalb von 30 Tagen mit ausführlicher Begründung zugestellt.

Mit Ausnahme der Entscheide gegen Serkan Balci und Stephan Meyer sind gegen alle übrigen erstinstanzlichen Entscheide der Disziplinarkommission bei der Berufungskommission der FIFA Rekurse möglich, bevor im Einklang mit den FIFA-Statuten das internationale Sportschiedsgericht (CAS) in Lausanne als letzte Instanz angerufen werden kann.

http://de.bluewin.ch/news/index.php/sport/...20060207:brz016

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Die Reaktion hat nicht lange auf sich warten lassen:

Ankara - Wut und Enttäuschung hat das Urteil des internationalen Fußball-Verbandes Fifa wegen des Skandalspiels in der WM-Qualifikation zwischen der Türkei und der Schweiz in Ankara ausgelöst.

Die Medien in der Türkei reagierten mit teils drastischen Vergleichen.

"Die Fifa hat die Türkei gekreuzigt", schrieb die Sportzeitung "Türkspor".

"Sepp Blatter hat den Abzug gedrückt"

"Sepp Blatter hat den Abzug gedrückt", befand "Aksam" und verglich das Urteil mit den Schreckensbildern aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo: "Die Fifa hat uns allen einen Sack über den Kopf gezogen."

Zudem wird das Urteil als Versuch gewertet, die Türkei von der EM 2008 in Österreich und der Schweiz auszuschließen. Nicht nur deshalb kündigten der türkische Verband aber auch führende Politiker des Landes an, dass man gegen dieses Urteil Protest einlegen werde.

Türkische Medien greifen Fifa an

In den Medien wurde ohnenhin kein gutes Haar an der Fifa gelassen. "Dieses Urteil kommt einem Ausschluss gleich", zürnte "Sabah", "die Fifa will uns nicht in der Schweiz haben."

Der "Star" ergänzte: "Die Fifa hat das Maß übertroffen. Uns stehen die Nackenhaare hoch. So eine harte Strafe hat die Türkei nicht verdient." Ohne Grund seien auch die Zuschauer bestraft worden.

"Die Gewissenslosen", titelte die Sportzeitung "Fanatik". Auch die große seriöse Tageszeitung "Hürriyet" bezeichnete die Entscheidung als "herzloses Urteil. Ihr hättet uns auch gleich aufhängen können."

Keine Heimspiele in der EM-Qualifikation

Der Disziplinaraussschuss der Fifa hatte nach seiner zweitägigen Sitzung am Dienstag in Zürich entschieden, dass die Türkei die kommenden sechs Heimspiele in der EM-Qualifikation auf neutralem Boden und mindestens 500 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt sowie unter Ausschluss der Fans bestreiten muss.

Zudem wurde gegen den Verband eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 130.000 Euro verhängt. In der umstrittenen Partie am 16. November 2005 in Istanbul war es zu heftigen Handgreiflichkeiten zwischen Spielern und Betreuern beider Mannschaften gekommen.

Sechs Spiele Sperre für Alpay, Emre und Huggel

Ferner wurden Bundesligaprofi Alpay Özalan (1. FC Köln) und Emre Belozoglu (Newcastle United) mit einer Sperre für sechs Pflicht-Länderspiele sowie einer Geldstrafe in Höhe von knapp 10.000 Euro belegt.

Serkan Balci (Fenerbahce) muss zwei Partien aussetzen und 3200 Euro zahlen. Der türkische Co-Trainer Mehmet Ozdilek wurde für zwölf Monate gesperrt und muss ebenfalls 10.000 Euro Strafe zahlen.

Zudem erhielt der Schweizer Benjamin Huggel (Eintracht Frankfurt) das gleiche Strafmaß wie Alpay und Emre.

Damit verpasst der Defensivspieler nicht nur die WM im Sommer in Deutschland, sondern droht auch für bis zu drei Spiele bei der EM 2008 im eigenen Land auszufallen, da die Eidgenossen als Gastgeber keine Qualifikationsspiele bestreiten.

Verband will in Revision gehen

Haluk Ulusoy, Präsident des türkischen Fußball-Verbandes kündigte derweil an, in Revision gehen zu wollen. "Das Urteil hat uns schockiert. Wir werden Einspruch einlegen und durch alle Instanzen gehen", sagte Ulusoy, der erst vor zwei Wochen an die Verbandsspitze gewählt worden war.

Sportminister Mehmet Ali Sahin räumte zwar ein, dass es richtig sei, die Türkei wegen der Vorkommnisse zu bestrafen, "aber das ist zu hart. Dieses Urteil ist politisch - und wir werden es so nicht annehmen. Die türkische Regierung und der Fußball-Verband werden alles dafür tun, dass dieses Urteil rückgängig gemacht wird", sagte Sahin.

Von vielen Medien wird das Urteil zudem mit dem Streit um die Mohammed-Karikaturen in Zusammenhang gebracht, die in europäischen Zeitungen erschienen waren.

"Eine harte Strafe, aber wir müssen damit leben"

Deutlich gemäßigter reagierte der in Diensten des Bundesligisten 1. FC Kaiserlautern stehende türkische Nationalspieler Halil Altintop: "Es ist eine harte Strafe, aber wir müssen damit leben."

Es sei bitter, sechs Heimspiele ohne Zuschauer spielen zu müssen, erklärte er und fügte hinzu:

"Das, was hinterher daraus gemacht wurde, war allerdings ein bisschen übertrieben, denn schließlich gehören da immer zwei dazu. Wir müssen jetzt mit guten Ergebnissen wieder für positive Schlagzeilen sorgen."

sport1.de

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Ich halte die Strafe, unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu spielen - und das für 6 Heimspiele - ebenfalls zu überzogen. Daß die Spieler und der Co-Trainer bestraft wurden, ist klar... man hätte sich auch mit einer Platzsperre von sagen wir mal 2-3 Spielen vereinbart... aber 6 Heimspiele und dann noch keine Zuschauer, das ist zu hart. Mal schauen, was die Revision bringt.

Was die zitierten Schlagzeilen betrifft: Die türkische Landschaft ist geprägt von Boulevard-Zeitungen... selbst die als seriös bezeichnete Hürriyet und die ebenfalls zitierte Sabah sind größtenteils öfter auf Bild-Niveau. Abgesehen von einigen Ausnahmen (hauptsächlich durch verdiente und intelligente Journalisten, die ihre eigene Kolumne haben, und einige gut recherchierte Artikel) kann man die meisten türkischen Zeitungen nicht mit seriösen europäischen Tageszeitungen vergleichen. Sicher gibt es auch einige wenige seriöse Zeitungen in der Türkei, aber da diese nicht so plumpe Schlagzeilen bieten, werden sie auch kaum zitiert.

Insofern bitte ich darum, beim Thema - also der Strafe - zu bleiben und nicht über die barbarische türkische Presse herzuziehen.

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Ich halte die Strafe, unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu spielen - und das für 6 Heimspiele - ebenfalls zu überzogen. Daß die Spieler und der Co-Trainer bestraft wurden, ist klar... man hätte sich auch mit einer Platzsperre von sagen wir mal 2-3 Spielen vereinbart... aber 6 Heimspiele und dann noch keine Zuschauer, das ist zu hart. Mal schauen, was die Revision bringt.

Als ich davon gestern hörte dachte ich "Hoppla, ganz schön hart die Strafe"!

Eine Platzsperre von 3 Spielen halte ich für ausreichend.

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Das ist wohl auszuschließen. Man hat auch nichts daraus gelernt, als zwei Leeds-Fans vor einiger Zeit vor einem Match gegen Galatasaray erstochen wurden, weil sie so unvorsichtig waren und - so heißt - die türkische Fahne vor türkischen Fans "verunreinigt" hatten.

Ich denke, daß zu harte Strafen in solchen Fällen zu einer Verhärtung der Fronten führen und eher Trotzreaktionen herbeiführen. Wie schon gesagt, wäre die Strafe etwas milder ausgefallen, hätten die Medien sinnvoll reagiert und gesagt, daß das eine verdiente Strafe war. Aber diese recht überzogene Strafe zieht - natürlich - heftige Reaktionen nach sich. Das wird dazu führen, daß sich die Leute in der Türkei nicht mit den Vorfällen an sich befassen werden, sondern mit der in ihren Augen ungerechten Strafe.

Das einzig Gute aus sportlicher Sicht könnte sein, daß auch die Spieler selbst diese Trotzreaktion zeigen und endlich mal anfangen, besser zu spielen.

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  • 1 month later...

Italien 10, Deutschland 3 - warum?

Vor sieben Tagen ein Debakel, am Dienstag ein Aussetzer, am Mittwoch eine Demonstration hoher Fußballkunst. Innerhalb von sieben Tagen bekommt der deutsche Fußball gezeigt, was ihm fehlt: Alles.

Von Jürgen Schmieder

Es war die entscheidende Szene im Spiel Juventus Turin gegen Werder Bremen: Bremens Torhüter Tim Wiese lässt den Ball aus den Händen gleiten, Emerson schießt ein zum 2:1. Damit war Turin weiter, Bremen draußen.

Etwa 200 Mal wurde dieser Moment im italienischen Fernsehen wiederholt. Doch wurde dort nicht der arme Tim Wiese ausgelacht, vielmehr der Brasilianer bewundert: „Wie er reagiert hat: fantastisch“, sagte ein italienischer Kommentator.

Das ist das Entscheidende, nicht das Aufheulen der Boulevard-Presse, die den Tod des deutschen Fußballs ausrufen und die Protagonisten als Flaschen darstellen wird. Dennoch besitzen die drei Spiele symbolischen Charakter, weil sie durch das unterschiedliche Zustandekommen 90 Tage vor der Weltmeisterschaft ein deutliches Bild des Fußballs in Deutschland zeichnen. Ein schlechtes Bild.

Da waren die taktischen Defizite beim 1:4-Debakel der Nationalmannschaft in Florenz. Zu unflexibel gestaltete sich das deutsche Auftreten. Variabel dagegen die Italiener. Kein Wunder, üben sie doch fast täglich taktische Finessen, proben einzelne Spielzüge bis zur Perfektion. Die deutsche Mannschaft verlässt sich allzu sehr auf Moral und Kampfgeist. Das kann gut gehen, aber auch in die Hose.

Da ist zu erkennen, wie unsinnig die Diskussion um die Nummer eins im deutschen Tor eigentlich ist. Lehmann und Kahn kassierten jeweils vier Tore, ohne einen Schnitzer begangen zu haben. Kahn musste gar bis zur 79. Minute warten, ehe er den ersten Ball abwehren durfte – da hatte er schon den Viererpack kassiert. Ein überragender Torwart ist zwar immens wichtig, aber sie können nicht jedes Spiel allein entscheiden.

Da wird die Ungefährlichkeit deutscher Stürmer im internationalen Vergleich deutlich: Klose, Podolski und Asamoah mögen sehr starke Bundesliga-Angreifer sein, auf europäischem Parkett jedoch bleiben sie wirkungslos. Bei den Italienern trifft Luca Toni im Länderspiel doppelt, im Champions-League-Spiel knipst Filippo Inzaghi – in der Nationalelf nur in der zweiten oder dritten Reihe – ebenfalls doppelt. Die deutschen Tore? Schossen zwei Franzosen (Micoud und Ismael) und ein Abwehrspieler (Huth).

Es zeigten sich Ungenauigkeit und technische Defizite bei deutschen Spielern. Sebastian Deisler beispielsweise übte sich sowohl im deutschen Dress als auch beim FC Bayern in gravierenden Fehlpässen und Flanken über der 25-Meter-Marke. Fehler, wie sie bei ausländischen Spitzenkräften in dieser Häufigkeit nicht auftauchen. Nicht bei Del Piero – nur zweite Wahl in der Nationalelf. Nicht bei Seedorf – von van Basten komplett ausgemustert. Nicht bei Stam – gelernter Innenverteidiger. Nein, sie passieren dem besten deutschen Flankenspieler Sebastian Deisler.

Da fehlt die Fähigkeit, in entscheidenden Spielsituationen eine spektakuläre Aktion zu starten. Klar, Tim Wiese hat einen Riesen-Bock geschossen, er wird die Verantwortung übernehmen. Aber das darf nicht überdecken, mit welcher Blitz-Reaktion Emerson glänzte. Er war in Minute 89 noch geistesgegenwärtig auf dem Platz. Das kann man von deutschen Spielern nicht immer behaupten.

Es war eine schwarze Woche für den deutschen Fußball auf internationalem Parkett, es kam alles Unglück auf einmal – zusammen mit fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen, Verletzungen und einfach nur Pech. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, das steht ebenfalls fest.

Aber nicht von selbst, dafür braucht es auch Veränderungen: Nicht nur Jürgen Klinsmann, auch Felix Magath und Thomas Schaaf müssen Konsequenzen ziehen aus dem kumulativen 3:10 gegen italienische Mannschaften. „Es sind viele Kleinigkeiten, die zu solchen Ergebnissen führen“, sagte Bastian Schweinsteiger nach dem Spiel in Mailand.

Das eingefahrene, starre 4-4-2-System, das sowohl die Nationalmannschaft wie auch die Liga-Teams praktizieren, muss schnellstens einem flexibleren Konzept weichen. Personaldebatten, Kahn hin, Lehmann her, müssen ein Ende haben. Und das deutsche Spitzenpersonal muss den Mut finden, sich in den weltstärksten Ligen, in Italien, in Spanien in England zu bewähren – um als große Spieler zurück zu kehren wie einst Matthäus, Klinsmann oder Effenberg.

Geschieht aber nichts, dann ist die nächste Blamage so sicher wie der Schlusspfiff.

(sueddeutsche.de)

quelle: Süddeutsche Zeitung

Mehr zum Thema:

Das Debakel von Mailand Bayern? Welche Bayern?

Champions League Real raus, Liverpool raus

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Es war eine Schande gestern abend... und folgerichtig das erste Bayern-Spiel, das ich vor dem Schlusspfiff ausgeschaltet habe. :down:

Bis auf Schweinsteiger waren sie alle erbärmlich, der hochgelobte Ballack schon wieder nur ein Schatten seiner selbst - selten habe ich Effe oder Matthäus so vermißt wie gestern. Die Abwehr ein Witz, das Mittelfeld kaum vorhanden, die Flanken lagen brach... Stürmer bekamen keine Bälle und ich nehme an, wenn sie sie bekommen hätten, wäre es auch nicht besser geworden.

Am Ende verdient ausgeschieden... und wenn sie so spielen, ist der Vorsprung auch in der Bundesliga dahin. Zu wünschen wäre es, damit sie mal sehen, daß sie nicht die besten der besten sind. :ohno:

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In der Tat war das nicht das beste Spiel der Bayern, es war echt grauenhaft. Dabei hatte Oliver Kahn doch schon den Sieg ngekündingt...

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Vor dem Hintergrund, dass ich eh für Milan war und mir die Bayern (als Fussballmannschaft wohlbemerkt) gelinde ausgedrückt unsympathisch sind, habe ich mich gestern Abend köstlich amüsiert. :party: :drink2:

Am schärfsten fand ich die Situation, als Kahn Shevchenko nach seinem verschossenen Elfmeter so angefahren ist. Wahrscheinlich zuviel Testosteron im Blut der Junge. Ein paar Sekunden später hat Shevchenko ihm dann das Ding ganz gepflegt reingepflastert - in aller Ruhe.

Ich hab mich nicht mehr eingekriegt... :lmao:

Hammer fand ich auch das letzte Tor durch Kaká.

Edited by <[A.O.Chavez]>

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Am schärfsten fand ich die Situation, als Kahn Shevchenko nach seinem verschossenen Elfmeter so angefahren ist. Wahrscheinlich zuviel Testosteron im Blut der Junge. Ein paar Sekunden später hat Shevchenko ihm dann das Ding ganz gepflegt reingepflastert - in aller Ruhe.

Ich hab mich nicht mehr eingekriegt... :lmao:

Wenn ich mich nicht irre, war es doch nicht das erste Mal, dass Kahn so überragiert hat, oder? :D

Find es schade dass Real ausgeschieden ist. Als ich heute die Zeitung las, hab ich instinktiv das Team Real Madrid mit dem kanadischen Eishockey Team verglichen...Viele "Stars", aber kein Teamgeist :nailfile:

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Wenn ich mich nicht irre, war es doch nicht das erste Mal, dass Kahn so überragiert hat, oder?  :D

Also, wenn man von dem Nasenbohren bei Klose, dem Kong- Fu sprung bei Herrlich, der Beißattacke bei Herrlich und einigem "Wachrütteln" bei seinen eigenen Mannschaftskollegen absieht, war's das erste mal... :D

Aber ehrlich gesagt seh ich lieber so jemand wie Kahn, der probiert die anderen Anzustacheln/Aufzuwecken (oder auch Lucio und Schweinsteiger gestern), also so ne geldverliebte Lusche wie Herrn Ballack. Wenn Magath Makaay auswechselt, weil er von 10 Zweikämpfen den Ball 8 mal verliert und keinen Torschuss hat, dann muss er Ballack auch rausnehmen, weil der hat in der ersten Halbzeit den Ball glaube ich überhaupt nicht berührt, oder? :gruebel:

Naja, sei's drum. Vielleicht wachen jetzt einige auf und sehen ein, dass es so nicht weitergehen kann.

Btw: Heute hat der freie Vorverkauf für die Karten für Deutschland - Kolumbien (02.06.2006 Mönchengladbach) begonnen. Karten gibt's bei eventim, Flüge bei www.lh2006.de. Falls jemand kommen möchte: Hab ne Karte für Block 20A bestellt. ;)

(Weiß, das wurde im WM Thread schon diskutiert, aber ich fand'S nicht für nötig den extra deswegen wieder hochzuholen.)

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Am schärfsten fand ich die Situation, als Kahn Shevchenko nach seinem verschossenen Elfmeter so angefahren ist.

Naja, abgesehen davon, daß ich nicht weißt, warum er sich so aufgeregt hat, fand ich das nun nicht so schlimm. Er hat ihn ja nur angeschrien. ;)

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>,Mar 9 2006, 04:40 PM]Am schärfsten fand ich die Situation, als Kahn Shevchenko nach seinem verschossenen Elfmeter so angefahren ist.

Naja, abgesehen davon, daß ich nicht weißt, warum er sich so aufgeregt hat, fand ich das nun nicht so schlimm. Er hat ihn ja nur angeschrien. ;)

Ich denk mal, zum einen hat er an Shevchenko einfach den ganzen Frust abgelassen :mad: :aufsmaul: , welcher eigentlich der Spielweise der bayrischen Mannschaft hätte gelten sollen und zum anderen war es primitiv ausgedrückt auch Schadenfreude :schadenfroh: über den verschossenen Elfer.

'Schlimm', wie du sagtest, fand ich es an sich auch nicht, aber in meinen Augen war die Show, die er dort abgezogen hat, reichlich lächerlich und peinlich.

Und die Kirsche auf der Torte war eben das Tor welches er gleich im Anschluss von Shevchenko kassierte (zumal dieser auf Kahns Anfall zuvor nicht wirklich eingegangen ist). :)

Edited by <[A.O.Chavez]>

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>,Mar 9 2006, 04:40 PM]Am schärfsten fand ich die Situation, als Kahn Shevchenko nach seinem verschossenen Elfmeter so angefahren ist.

Naja, abgesehen davon, daß ich nicht weißt, warum er sich so aufgeregt hat, fand ich das nun nicht so schlimm. Er hat ihn ja nur angeschrien. ;)

Ich denk mal, zum einen hat er an Shevchenko einfach den ganzen Frust abgelassen :mad: :aufsmaul: , welcher eigentlich der Spielweise der bayrischen Mannschaft hätte gelten sollen und zum anderen war es primitiv ausgedrückt auch Schadenfreude :schadenfroh: über den verschossenen Elfer.

'Schlimm', wie du sagtest, fand ich es an sich auch nicht, aber in meinen Augen war die Show, die er dort abgezogen hat, reichlich lächerlich und peinlich.

Und die Kirsche auf der Torte war eben das Tor welches er gleich im Anschluss von Shevchenko kassierte (zumal dieser auf Kahns Anfall zuvor nicht wirklich eingegangen ist). :)

Ich bin ganz deiner Meinung, was Kahn nach dem Elfmeter abgezogen hat, war wirklich nicht die feine englische Art.

Das habe ich zugegebener Weise auch vom Kahn nicht erwartet.

Der erlaubt sich in den letzten Jahren immer wie Aktionen jeder anderer Spieler wäre vermutlich mehrfach vom Platz geflogen.

Das Spiel der Bayern war aber auch ziemlich erbärmlich. Die hatten nicht den Hauch einer Chance. Leider haben die national zu wenig Konkurrenz.

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Daß Kahn seine Aussetzer, bestreitet glaube ich niemand. Aber gegen Mailand war es wirklich allzu schlimm... nicht nett, ja... unnötig, sicher... aber es war nur verbal und das ist - wenn auch vielleicht nicht so extrem - doch recht normal bei Spielen, wo es um viel geht und wo die Spieler angespannt sind.

Und ALPINA-Fan hat es ja gesagt: Das scheint die Spieler angestachelt zu haben, denn danach bis zum Ende der ersten Halbzeit haben die Bayern das Spiel dominiert (bis auf das Tor unmittelbar nach dem Elfmeter). Die Zweikämpfe gingen sie aggressiv an, machten endlich auch mal das eine oder andere sinnvolle Foul, schossen oft aufs Tor... Mailand hatte in der Zeit nicht den Hauch einer Chance.

Wenn sie dieses Spiel in der zweiten Halbzeit durchgezogen und vor allem nicht das frühe 3:1 kassiert hätten, wären sie weiter und dürften nun gegen Lyon spielen... und würden damit fast schon im Halbfinale stehen.

Aber naja...

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  • 2 months later...

*LOL* Jemand von euch eben Polen-Kolumbien gesehen? :party:

Einfach nur zu geil das 0:2 durch Luis Martínez!! (dem Torwart wohlbemerkt) :lmao:

Die kolumbianischen Keeper sind eben immer wieder für spektakuläre Showeinlagen gut.

Das erinnert mich irgendwie an die Zeiten von René Higuita und seinen artistischen Paraden...

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Das Tor war richtig geil! :D

Hätte nicht erwartet das Polen verliert, aber deutschland hat es ja nicht viel besser gemacht gestern....

Aber Japan war auch stark.

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