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Kuba und Latein Amerika


Diego
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Was haltet ihr von Morales als neuen Präsidenten Boliviens?

Ob er einen ähnlichen Kurs wie Chávez einschlagen wird bzw. ob er es sich aufgrund der Abhängigkeit Boliviens von Ölquellen überhaupt leisten kann?

Die ersten Schlachtrufe hat er ja schon von sich gegeben...

ich kenn mich zu wenig aus, aber finde es prinzipiell gut wenn sich jemand mal gegen den allmächtigen kapitalismus stellt :up:

btw.: hat von euch schon mal wer koka-blätter gekaut?

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>,Jan 22 2006, 11:58 PM]Was haltet ihr von Morales als neuen Präsidenten Boliviens?

Ob er einen ähnlichen Kurs wie Chávez einschlagen wird bzw. ob er es sich aufgrund der Abhängigkeit Boliviens von Ölquellen überhaupt leisten kann?

Die ersten Schlachtrufe hat er ja schon von sich gegeben...

... aber finde es prinzipiell gut wenn sich jemand mal gegen den allmächtigen kapitalismus stellt :up:

Boah, hört man selten...

Kokablätter hab ich übrigens noch nich gekaut.

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Was haltet ihr von Morales als neuen Präsidenten Boliviens?

Ich finde es gut, daß Bolivien somit erstmals von einem Indio regiert wird! :up:

Morales als erster Indio-Präsident Boliviens vereidigt

Mo Jan 23, 2006 7:16 MEZ

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- von Mary Milliken - La Paz (Reuters) - Mit dem Sozialisten Evo Morales ist am Sonntag erstmals ein Indio als Präsident Boliviens vereidigt worden. Tausende von Bauern und Arbeitern aus den Bergwerken des Landes waren in die Hauptstadt La Paz geströmt, um gemeinsam mit zwölf Staatschefs dem historischen Amtsantritt beizuwohnen. Sichtlich ergriffen und mit den Tränen kämpfend streifte sich Morales die Amtsschärpe über, die er über einer schlichten Wolljacke trug. "Die 500 Jahre Widerstand der Indios waren nicht vergebens", sagte Morales mit Blick auf seine Amtseinführung. Zugleich trug er erneut seine umstrittene Forderung vor, dass alle natürlichen Ressourcen des Landes in Staatshand überführen werden sollten. Bolivien verfügt über die zweitgrößten Erdgas-Vorkommen in Südamerika. Die Anhänger des neuen Präsidenten skandierten "Evo, Evo" auf dem Regierungsplatz und schwenkten die regenbogenfarbene Indio-Fahne Wiphala.

Die verarmte Bevölkerungsmehrheit der Indios hofft darauf, dass Morales als ein Vertreter ihres Volkes ihr Schicksal schnell ändern kann. Sie haben seine beiden Vorgänger mit umfangreichen Protesten gegen ihre Benachteiligung aus dem Amt getrieben. Von dem Indio-Präsidenten versprechen sich nun aber auch die Nachbarn mehr Stabilität in dem Land, das zu den größten Koka-Produzenten gehört. Staaten wie Venezuela und Kuba setzten zudem auf eine Stärkung der Linken in Lateinamerika, die sich gegen die Freihandelspolitik der USA verbündet haben.

Der Aufstieg des heute 46-jährigen Morales begann mit seinem Engagement für die Koka-Bauern Boliviens, die sich gegen eine von den USA geförderte Reduzierung des Koka-Anbaus zur Wehr setzen. Die Pflanze liefert das Rohmaterial für Kokain, wird in Bolivien aber auch als Mittel gegen Höhenkrankheit, Hunger und Müdigkeit gekaut und für die Tee-Zubereitung benutzt. "Lang lebe das Koka, Tod den Gringos" - so lautete Morales' Schlachtruf damals.

In den vergangenen Jahren spülten dann die immer wieder ausbrechenden Proteste den ehemaligen Lama-Hirten an die Spitze der Bewegung und schließlich bei der Wahl im Dezember überraschend deutlich und auf Anhieb ins Präsidentenamt.

Morales' stärkste Unterstützer auf seinem Weg an die Spitze waren der venezolanische Präsident Hugo Chavez und dessen kubanischer Kollege Fidel Castro. Er teilt mit ihnen seine Abneigung gegen die USA und deren, wie er sagt, neo-liberalen Wirtschaftsrezepte, die Lateinamerika auch nach Jahren keinen Ausweg aus der Armut gewiesen hätten. Zuletzt kündigte Morales aber auch gegenüber den USA eine kooperative Haltung an und traf sich am Tag vor seiner Amtseinführung mit dem wichtigsten US-Regierungsvertreter für Lateinamerika.

quelle: http://de.today.reuters.com/news

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seine Äußerungen bisher find ich ganz gut, und dass er Indigena ist, ist ein wichtiges Signal.

Allerdings warte ich mit meinem Lob wie bei Frau Bachelet, wie seine Politik sein wird, denn sagen kann man viel - es müssen auch Taten folgen.

Aber schlechter als die vorherige Regierung kann er nicht sein und der Linksruck in ganz Lateinamerica ist ein wichtiges Zeichen und stärkt auch Hugo Chávez den Rücken. Sehr positive Entwicklung :)

btw: kokablätter schmecken ekelhaft

Edited by Diego

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Allerdings warte ich mit meinem Lob wie bei Frau Bachelet, wie seine Politik sein wird, denn sagen kann man viel - es müssen auch Taten folgen.

btw: kokablätter schmecken ekelhaft

Sicher, vermute aber mal (entgegen einiger Expertenmeinungen), dass er wohl eher in Richtung Hugo Chávez einschlagen wird und nicht wie Lula da Silva in Brasilien durch Korruptionsskandale und konservative Finanzpolitiken enttäuscht. Wäre zumindest schön wenn... :)

'Frau Bachelet' mit Morales zu vergleichen find ich persönlich nich ganz so günstig, da sie ja anscheinend wohl eher Pinochet's Erbe (hinsichtlich liberalen Wirtschaftskurs) antreten wird...

Edited by <[A.O.Chavez]>

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ich vergleich beide nicht, ich sag nur, man muss mit der Bewertung von beiden warten...

War weniger auf deine Post bezogen, eher allgemein gesprochen. http://shakiraforum.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blush.gif

Bin nur drauf gekommen, da du sie gerad erwähnt hattest...

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[...]der Linksruck in ganz Lateinamerica ist ein wichtiges Zeichen [...]. Sehr positive Entwicklung  :)

Den Linksruck verdeutlicht eine politische Landkarte Lateinamerikas in der ich der Einfachheit halber und verallgemeinernd alle von linken oder linksgerichteten Regierungen regierten Länder rot eingezeichnet habe. ;)

Posted Image

Die Linke in Lateinamerika ist keine homogene Bewegung, es gibt da siknifikante Unterschiede im politischen Weltbild zum Beispiel eines Hugo Chávez in Venezuela oder des Brasilianers Luiz Inácio Lula da Silva, aber trotzdem ist die Bewegung in Richtung links eindeutig und ist in der Tat ein wichtiges Signal.

Wie ist dieser Linksruck zu erklären?

Dieser Satz beinhaltet schon einiges was zur Erklärung dienen könnte:

[...]

Der Linksruck in Lateinamerika ist weniger das Ergebnis ideologischer Indoktrination denn vielmehr das Resultat der Unfähigkeit der Eliten, die Wende von der Diktatur zur Demokratie Ende der achtziger Jahre mit einer Anhebung des Volkswohlstands zu verbinden.

[...]

http://www.n-tv.de/615597.html

Bleibt abzuwarten, ob die linken/linksgerichteten Regierungen die in sie gesetzten Hoffnungen und Erwartungen erfüllen können!

____________________________________________________________________

...da ich gerade nichts besseres zu tun habe, hier mal ein Überblick über die Präsidenten in Lateinamerika (Auswahl)

(in alphabetischer Reihenfolge):

Argentinien

Präsident: Néstor Kirchner (Frente para la Victoria; Front für den Sieg, links-peronistisch)

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http://www.politicalinformation.net/encyclopedia/Kirchner.jpg

Bolivien

Präsident: Juan Evo Morales Ayma (MAS - Movimiento al Socialismo; Bewegung zum Sozialismus)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Morales_20060113_02.jpg

Brasilien

Präsident: Luiz Inácio Lula da Silva (PT - Partido dos Trabalhadores; Arbeiterpartei, sozialdemokratisch)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:PresidentLuladaSilva.jpg

Chile

Präsident: Michelle Bachelet (PS - Partido Socialista; Sozialistische Partei, sozialdemokratisch)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Michelle_Bachelet_promo.jpg

Costa Rica

Präsident: Abel Pacheco de la Espriella (PUSC - Partido de Unidad Socialcristiana; Sozial-Christliche Einigkeitspartei, christdemokratisch)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:CostaRica.AbelPacheco.01.jpg

Dominikanische Republik

Präsident: Leonel Fernández (PLD - Partido de la Liberación Dominicana; Dominikanische Befreiungspartei)

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http://www.copdes.gov.do/imagenes/leonel_fernandez.jpg

Ekuador

Präsident: Alfredo Palacio (parteilos)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Alfredo_Palacio.jpg

El Salvador

Präsident: Elías Antonio ("Tony") Saca (ARENA - Alianza Republicana Nacionalista; Nationalistische Republikanische Allianz, kondervativ.)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Tony_saca.jpg

Guatemala

Präsident: Óscar Berger (GANA - Gran Alianza Nacional; Große Nationale Allianz, konservativ)

Posted Image

http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Guatemala.OscarBerger.01.jpg

Honduras

Präsident: Manuel Zelaya (PLH - Partido Liberal de Honduras; Liberale Partei von Honduras, liberal)

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http://www.tiempo.hn/edicante/2005/Febrero/18/PICTURES/MANUELON%20F1%2018-02-05.JPG

Kolumbien

Präsident: Álvaro Uribe (Primero Colombia)

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http://www.mincomercio.gov.co/VBeContent/images/news/ImgNewsNo108102.gif

Kuba

Präsident: Fidel Castro (PCC - Partido Comunista de Cuba; Kommunistische Partei Kubas, kommunistisch)

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http://www.nationmaster.com/wikimir/images/upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/4/48/180px-Fidel_Castro_fatigues.jpg

Mexiko

Präsident: Vicente Fox (PAN - Partido Acción Nacional; Nationale Aktionspartei, konservativ)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Vicente_Fox_flag.jpg

Nicaragua

Präsident: Enrique Bolaños (APRE; Allianz für die Republik)

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http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Enrique_Bola%C3%B1os_Geyer_2004.jpg

Panama

Präsident: Martín Torrijos (PRD - Partido Revolucionario Democrático, Demokratische Revolutionäre Partei)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Panama.MartinTorrijos.01.jpg

Paraguay

Präsident: Nicanor Duarte Frutos (PNR/PC - Asociación Nacional Republicana/Partido Colorado; Nationale Republikanische Assoziation/Colorado Partei, konservativ)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Paraguay.NicanorDuarte.02.jpg

Peru

Präsident: Alejandro Toledo (Perú Posible)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:A_Toledo_Speech.jpg

Uruguay

Präsident: Tabaré Vázquez (Frente Amplio; Breite Front)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Tabare_Vazquez.jpg

Venezuela

Präsident: Hugo Chávez (MVR - Movimiento V [Quinta] República, Bewegung 5. Republik)

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http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Chavez_bandera.jpg

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mal was anderes:

Frierende Amerikaner

Venezuela hilft

Es ist bitterkalt derzeit in Boston. Und das bekommen vor allem die Armenviertel zu spüren. Denn Heizöl ist teuer geworden in den USA, 80 Cent kostet der Liter, und das können sich viele nicht mehr leisten. Sie wissen nicht, wie sie über den Winter kommen. Schon jetzt sind die Heizöltanks leer.

Hilfe kam nun ausgerechnet von einem, den die Amerikaner eigentlich hassen: Von Venezuelas sozialistischem Präsidenten Chavez. Er hat billiges Heizöl gespendet - allerdings nur eine Lieferung. 200 Gallonen, also etwas mehr als 750 Liter - ohne das Öl aus Venezuela wären viele Bürger im Nordosten der USA schon jetzt am Ende. Denn die einmalige finanzielle Unterstützung der eigenen Regierung ist längst schon aufgebraucht.

Die Mitarbeiter im Sozialamt Boston wissen, dass in diesem Jahr viele Menschen in ihren Häusern erfrieren werden. Die Regierung Bush hat zusätzliche Hilfe versprochen, aber die erforderlichen Gelder nicht bereitgestellt. John Drew vom Sozialamt Boston: "Das ist die wirkliche Naturkatastrophe in diesem Land. Jetzt kommen die kalten Winde aus Kanada, und die armen Menschen sind von der Energieversorgung praktisch abgeschnitten. Wie sollen sie überleben?"

Ein weiteres Problem: Der Baustil. Viele Häuser sind aus Holz, schlecht isoliert, die Fenster zugig. Und so geht auch bei gut Verdienenden die Heizungsrechnung inzwischen an die Substanz.

Einer mit einem großen Namen nutzt die Krise für harsche Kritik an der Bush-Politik. Joe Kennedy, Sohn von Bobby Kennedy und Neffe des 1963 erschossenen Präsidenten John F. Kennedy. Er hält die hemmungslose Energiepolitik der Regierung für völlig verfehlt."Mein Onkel hat vor 40 Jahren gesagt, wir müssen in zehn Jahren auf dem Mond sein. Jetzt müssen wir in zehn Jahren unseren Energieverbrauch in den Griff bekommen."

br-online.de

Ein Armutszeugnis für die USA, wenn ein wirtschaftlich viel schwächeres Land ihrer Bevölkerung helfen muss...

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Brasilien, Venezuela und Argentinien einig

Südamerika bekommt gemeinsame Gas-Pipeline

Die linksgerichteten Präsidenten von Brasilien, Argentinien und Venezuela haben bei ihrem so genannten "Dreier- Gipfel" den Bau eines Gasversorgungssystems für ganz Südamerika beschlossen. Das entsprechende Abkommen wurde zusammen mit anderem Vereinbarungen am Donnerstag von Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien), Néstor Kirchner (Argentinien) und Hugo Chávez (Venezuela) unterzeichnet. Dabei wurde auch eine gemeinsame Ausbeutung der Öl- und Gas-Vorkommen im Golf von San Jorge in Argentinien und im Orinoco-Becken in Venezuela vereinbart.

Posted Image

Venezuelas Präsident Hugo Chavez, sein argentinischer Kollege Nestor Kirchner sowie Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva beim ihrem Gipfel in Brasilia

Die Pipeline soll laut Chávez eine Länge von 7000 Kilometern haben und Erdgas aus Venezuela unter anderem nach Argentinien, Brasilien und Uruguay transportieren. Chávez veranschlagte die Bauzeit auf fünf bis sieben Jahre, die Kosten auf 20 Milliarden Dollar (16,6 Milliarden Euro). Er schlug vor, Bolivien, das nach Venezuela über die zweitgrößten Gasvorkommen Südamerikas verfügt, in das Projekt einzubeziehen. "Die politische Entscheidung ist gefallen", erklärte Chávez. Der Bau werde noch im laufenden Jahr beginnen.

quelle: www.tagesschau.de

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  • 2 weeks later...

Im Politmagazin 'Cicero' Ausgabe Februar 2006 (Kostenpunkt: sage und schreibe 7,00 Euro :eek2: ) widmen sie sich in einem Special Kuba und Lateinamerika.

Titelthema: 'Die neue Kuba-Krise - Fidel Castros Jahr der Entscheidung'.

Melde mich nochmal, wenn ich den Artikel durch hab. :coffee:

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Hier ein Auszug aus dem Special (Quelle - siehe Post darüber):

Überschrift: "Hütet euch vor falschen Linken"

verfasst von Mario Vargas LLosa (einer der bedeutendsten Schriftsteller Lateinamerikas, hielt diese Rede in Nicaragua - aufgezeichnet von der Zeitung El Nuevo Diario)

"In jüngster Zeit haben Linke in ganz Lateinamerika Wahlsiege errungen. Man kann von einer Wiedergeburt des Populismus sprechen, und mit Sorge sehen wir, wie die uralten Rezepte der Linken eins ums andere Mal in den Mündern der Demagogen auftauchen und diejenigen verführen, die sich frustriert fühlen und ihre Hoffnung in die Demokratie enttäuscht sehen.

Wir müssen aber eine Unterscheidung treffen. Es gibt auf unserem Kontinent eine Linke, die die Regeln des demokratischen Spiels beachtet. Und das ist sehr respektabel. In Chile zum Beispiel kümmert es niemanden, dass der bisherige Präsident Ricardo Lagos ein Sozialist ist, weil er eine liberale Politik betreibt, zum Wohle Chiles. Diese Linke, wie sie auch von der frisch gewählten Michelle Bachelet verkörpert wird, stellt keine Gefhr für die Institutionen der Demokratie dar.

Das gilt auch für Tabaré Vázquez, den ersten sozialistischenPräsidenten in der Geschichte Uruguays, oder für Luiz Lula, den brasilianischen Präsidenten und gleichzeitigen Führer der Arbeitspartei. Lula war als Kandidat ein Radikaler, der einem Angst machen konnte, aber seit er an der Macht ist, erweist er sich als guter Demokrat und verfolgt eine liberale Politik, die dem Land sehr gut bekommt.

Chile, Uruguay und Brasilien haben ihre demokratische Lektion gelernt. Man kann in diesen Ländern die jeweilige Politik begrüßen oder kritisieren, aber sie achten in jedem Fall die junge demokratische Kultur Lateinamerikas.

Aber es gibt leider auch eine neue Linke, die die demokratische Lektion nicht gelernt hat, vor allem wenn man an Hugo Chávez denkt, der den geistigen Horizont Fidel Castros teilt, und das ist antidemokratisch und gefährlich zugleich. Herr Chávez hat schon jetzt immensen Schaden angerichtet, nicht nur in Venezuela selbst, sondern in ganz Lateinamerika mit seiner Demagogie, mit seinem bolivarianischen Größenwahn.

Diese andere Linke setzt auf alte sozialistisch-autoritäre Rezepte, obwohl diese in allen Ländern gescheitert sind, in denen man sie ausprobierte.

Zugleich spaltet sie die Gesellschaften gezielt, hetzt eine Gruppe gegen die andere auf und mobilisiert einen neuen, gefährlichen Nationalismus. Alles Übel dieses neuen Linksnationalismus kann man derzeit in Venezuela studieren.

Man erinnert sich an Fidel Castro, der ja inzwischen mit 47 Jahren den Überlebensrekord aller Diktatoren hält. Dass sich dieser Mann 47 bittere Jahre lang an der Macht gehalten hat, ist eine Schande für Kuba und für uns alle. Und wir hoffen, dass diese Diktatur nicht mehr lange dauern wird, auf dass sich Kuba endlich auch demokratisieren darf und das verlorene halbe Jahrhundert wieder aufholen kann.

In zwei Fällen ist noch offen, für welche Linke sich die Länder entscheiden: in Argentinien und in Bolivien. Der argentinische Präsident Néstor Kirchner ist auch ein Demagoge, ein wirrer dazu. Kirchner ist für mich eine zutiefst unangenehme Person, vor allem aber ist er ein Mann, auf dessen demokratische Grundüberzeugung man sich nicht verlassen kann. Auf der anderen Seite ist die demokratische Kultur in Argentinien durchaus widerstandskräftig. Ungewisser ist dagegen die Lage in Bolivien. Ich hoffe sehr, dass die Bolivianer mit ihrer Wahl von Evo Morales keinen Akt des Selbstmordes begangen haben. Wir werden sehen, was Herr Morales tut wenn er wirklich an die Macht kommt; hoffentlich folgt er dem Beispiel von Lula in Brasilien."

Ja also was soll ich dazu noch sagen...? Herr LLosa hat sicherlich ne Menge Ahnung (will ich auch gar nicht bestreiten), dennoch kann ich nicht behaupten, dass mir dieser Mann aus der Seele spricht...

Im allgemeinen finde ich dieses Special über Kuba und Lateinamerika nicht objektiv genug geraten. Bei aller Kritik an Kubas Führung (und auch an der der anderen ähnlich strukturierten Staaten), die großteils sicherlich auch gerechtfertigt sein mag, hätte man auch noch andere Seiten, nicht unbedingt propagieren, doch zumindest erwähnen können.

Ich denke da unter anderem an die wirklich sehr niedrige Kindersterblichkeitsrate (im Vergleich zum kompletten Rest der Welt), sowie an die geringe Analphabetenquote, die relativ hohe Lebenserwartung oder ganz einfach an die Tatsache, dass Kubas Lebensstandard weit über dem der anderen Lateinamerikanischen Staaten sowie über Chinas und Russlands liegt.

Im Magazin der Bundeswehr 'Y' habe ich auch schon einmal einen Artikel über den Kubanischen Staat gelesen, den ich persönlich als weitaus objektiver und gelungener erachte als das Special aus 'Cicero', da jener u.a. all diese Fakten anschnitt. Und wenn selbst ein ein Militärmagazin aus den westlichen Ländern dazu in der Lage ist, dann sollte es auch ein gutes Politmagazin sein.

Edited by <[A.O.Chavez]>

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mich interessiert schon lang keine nichtcubanische Kritik mehr an Cuba...

zu Herrn Vargas Llosa: Er mag ja ein großer Schriftsteller sein, aber so wie er sich in der Öffentlichkeit präsentiert ist er ein A****. Seit neuesten bezeichnet er Evo Morales und Hugo Chávez ja als Rassisten, da sie sich zu sehr auf indigene Werte berufen und die armen armen Weißen wie ihn zu wenig beachten :ohno:

Er wollte ja selbst schonmal Präsident von peru werden, hat aber nicht die notwendigen Stimmen dafür bekommen, da is er schwupps wieder zurück nach Spanien, von wo aus man ja alles viel bequemer und komfortabler kritisieren kann.

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mich interessiert schon lang keine nichtcubanische Kritik mehr an Cuba...

Ist wahrscheinlich auch das gesündeste.

(mein armer Blutdruck sag ich dir... :motz: )

Seit neuesten bezeichnet er Evo Morales und Hugo Chávez ja als Rassisten, da sie sich zu sehr auf indigene Werte berufen und die armen armen Weißen wie ihn zu wenig beachten  :ohno:

Das ist ja nun mal völlig haltlos.

Da soll er sich erstens mal die Frage stellen, wer diesen Kontinent ursprünglich bevölkert hat und zweitens denk ich, dass der Mann in der Lage ist den größten Scheiß zu erfinden, wenn es darum geht Leute in den Dreck zu ziehen die in in seinen Augen einen zu linken Kurs fahren.

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Ein Kontinent wird rot

P. Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 16. Januar 2006 / 11:29 h

Südamerika wird rot und röter. Michelle Bachelet, die Sozialistin, die soeben zur Präsidentin Chiles ernannt wurde, ist die letzte in einer ganzen Reihe links gerichteter Politiker, die in Südamerika ins Amt gewählt wurden. Bachelet ist eine gemässigte Politikerin, die ganz klar für Marktwirtschaft und freien Handel einsteht, wobei sie aber die Sicherung sozialer Gerechtigkeit als Sache des Staates sieht. Damit stellt sie das eine Ende des südamerikanischen Rotspektrums dar. Evo Morales, der am nächsten Sonntag die Amtsgeschäfte in La Paz übernehmen wird, steht hingegen zusammen mit dem Venezolaner Hugo Chavez und Fidel Castro am anderen Ende. Speziell für Castro muss die neue Konstellation überwältigend befriedigend sein. Jahrzehntelang war er das rote Männchen am Rande eines schwarz-braun dominierten Kontinents. Es hiess immer, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis auch er fallen würde. Doch das Gegenteil ist passiert. Während im Rest der Welt tendenziell ein Rechtsruck stattfand, bewegte sich Südamerika nach links. Aber warum? Es ist natürlich problematisch, ganz Südamerika in einen Topf zu werfen aber es ist interessant, dass ausgerechnet der Kontinent, der einst als 'Hinterhof' der USA bezeichnet und von US-Politik und -Konzernen nach belieben dominiert wurde, nun eine politische Ausrichtung wählt, die jener in Washington diametral entgegen steht. Speziell die extremeren Exponenten der Südamerikanischen Linken sehen ihre Mission darin, zu einem 'Albtraum für die USA' zu werden, wie sich zum Beispiel Morales geäussert hatte. Und die Sache wird langsam unangenehm für Washington. Die Hoffnung, mit einer Freihandelszone der beiden Amerikas einen problemlosen, neuen Absatzmarkt für die eigene Industrie zu finden, scheiterte kürzlich erst am Widerstand der links regierten Staaten Lateinamerikas. Das Bemühen um so eine Zone wurde vielerorts als ein Versuch der USA wahrgenommen, den verlorenen Einfluss über Südamerika wieder zu erlangen. Selbst wenn dies nicht stimmte, verständlich ist das Misstrauen allemal. Die Geschichte des US-Imperialismus in Südamerika ist lang und blutig. Zehntausende starben unter Militärdiktatoren, die vielfach von den USA gestützt wurden, nachdem sie demokratische Regierungen – auch mit US-Unterstützung – weggeputscht hatten. Die sicherste Methode der Abgrenzung gegen die Supermacht im Norden scheint eine linke Regierung zu sein. Denn auch jene konservativen, die ganz regulär an die Macht gekommen waren, schafften es kaum einmal, ihre Wähler zu überzeugen. Zu oft verstrickten sich die Regierungen in Korruption und Vetternwirtschaft. Potentiell steinreiche Länder wie Venezuela versackten in Armut und Chaos, während die Korruption in jedem Bereich des Alltagslebens wucherte. Nur so lässt sich der Erfolg des egomanischen Linkspopulisten Chavez erklären. Dass auch die Linksregierungen nur mit Wasser kochen, zeigt sich allerdings bereits in Brasilien, wo sich der Linkspräsident da Silva bereits tüchtig in Korruptionsaffären verstrickt hat. Trotzdem stellt Südamerika im Moment für die Linkspolitik der Welt die grosse Chance dar, sich vom grandiosen Scheitern des Kommunismus zu rehabilitieren. Sollte es einigen dieser Regierungen nachhaltig gelingen, die Nöte und Probleme ihrer Länder und Völker zu lindern, wäre dies ein schwerer Schlag gegen die Neoliberale Welle, die momentan die Welt überrollt. Doch ebenso gross ist das Risiko: ein Scheitern könnte linke Ideen nachhaltig aus dem politischen Werkzeugkasten der Welt verbannen. Das Experiment läuft. Lassen wir uns überraschen.

http://www.nachrichten.ch/detail/231497.htm

Zu Chávez:

Vor einiger Zeit sah ich auf ARTE eine, meiner Meinung nach, sehr sehenswerte Dokumentation mit dem Titel "Chávez – ein Staatsstreich von innen". Ein Kamerateam war im April 2002 zufällig mitten in einen Putsch geraten, der das Ziel hatte Chávez zu stürzen, was aber scheiterte.

Vielleicht wird die Doku irgendwann mal wieder gesendet! (ARTE und Phoenix sind gute Kandidaten dafür, habe auch immer deren Programm im Auge)

Hier ein Interview zum Film, und hier die Internetseite zum Film.

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@ Martin, ja die Doku kenn ich. Krass, wie man etwas durch Kameraperspektiven manipulieren kann... Die Doku kam schon an die 3mal und wird auch sicher noch an die 5mal auf arte oder phoenix gezeigt :kicher:

Letzte Woche hab ich mit einem Mädchen aus Peru unterhalten und wenn dort alles klappt, gibt es auch dort bei den Wahlen im April (glaube zumindest die sind im April :gruebel: ) einen Machtwechsel. Allgemein stell ich fest, wenn ich mit andere Lateinamericaner rede, dass der Wille sich zu erheben viel größer ist als früher. Man hat ja immer gesehen, wie ein Volk eine Regierung wollte, die dann wieder durch Einflussnahme von aussen (durch wen wohl...) gestürzt wurde. Man kann ja Hugo Chávez vorwerfen was man will, aber er hat widerstanden und einen anderen Weg gezeigt. Er ist einer der wenigen Präsidenten, ders geschafft hat nicht nur sein Land zu verändern, sondern einen anderen Weg zu zeigen.

Außerdem muss man sagen, dass es vollkommen anders ist wie Chávez in Lateinamerica aufgenommen wird als hier. Ich könnte manchmal kotzen wenn ich sehe wie man ihn hier als linken Populisten zeigt, der ein 2.Cuba aus Venezuela machen will und nix besonderes zu tun hat als mit seinem Homie Fidel abzuhängen...

Dasselbe gilt für Fidel. In weiten Teilen von Lateinamerica (auch in Africa und dem Nahen Osten) ist er bis heute ein geachteter und respektierter Mann, aus dem einfachen Grund, dass er nicht kleinbeigegeben hat. Als einziges Land hat Cuba widerstanden, wenn auch zu einem hohen Preis.

Eine Frage der Hautfarbe

Mit dem Indio-Kult von Boliviens Präsident Evo Morales erlebt Lateinamerika einen Rückfall in die Ideologie der Abstammung

von Mario Vargas Llosa

Die Weltreise von Evo Morales, der am Sonntag zum Präsidenten Boliviens vereidigt wird, war ein großer Medienerfolg. Für die Presse war seine ganze Erscheinung ein Genuß, ganz zu schweigen von den Linksromantikern, die sich in orgiastischer Freude ergingen. Könnte sein, daß seine Mönchsfrisur, die gestreiften Hemden, die abgeschabte Lederjacke und die schweren Minenarbeiterstiefel einen neuen Kult unter den Progressiven des Westens auslösen. Gute Nachrichten für die Lama-Züchter und Alpacapullover-Produzenten überall in den Anden, sie setzen auf Exportboom.

Alle Journalisten und Politiker bewegt eines: daß mit Evo Morales der erste Indio ein Regierungsamt in der Republik Boliviens innehat und damit 500 Jahre Diskriminierung durch eine kleine weiße Minderheit, begangen an Millionen Indios, zu ihrem Ende gelangen. Diese Annahme ist ein flagranter historischer Irrtum. Es gab viele bolivianische Präsidenten in der Vergangenheit einfacher Herkunft, Muskelmänner, die als kleine Soldaten in der Armee begonnen und dann aufgestiegen waren - bis sie ein Putsch an die Macht spülte. Von dieser Krankheit halbseidener Diktatoren war das Land nur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befreit. Lesern, die sich für solcherart Statistik interessieren, empfehle ich den Essay "Los caudillos barbaros" von Alcides Arguedas, einem interessanten Historiker und Stilisten, wiewohl zu pessimistisch für den modernen Geschmack.

Rassismus galt vor noch nicht allzu langer Zeit als gefährlicher Krankheitserreger, den es sofort zu bekämpfen galt. Die Vorstellung reiner Rassen, höherer oder unterlegener Rassen, war absolut diskreditiert, nachdem das Nazi-Regime gezeigt hatte, in welch apokalyptische Abgründe diese Stereotypen führen können. Doch mit Personen wie Hugo Chávez in Venezuela, Evo Morales in Bolivien und der Humala-Familie in Peru kehrt solcher Rassismus ins Rampenlicht der Ehrbarkeit zurück. Unterstützt und gestärkt von einem unverantwortlichen Teil der Linken, wird die Hautfarbe wieder zu einem Faktor, der das Gute oder Böse einer Person richten soll, ihre politische Korrektheit oder eben Inkorrektheit.

Lateinamerikas Probleme ins Raster von Ethnie und Hautfarbe zu pressen, wie es diese Demagogen tun, ist absolut unverantwortlich. Die dummen Vorurteile gegen Indios, wie sie bestimmte Lateinamerikaner, die sich als weiß bezeichnen, pflegen, werden nur umgekehrt, der Indio frönt seinen Stereotypen über "die Weißen". Isaac Humala, Vater zweier Präsidentschaftskandidaten im April in Peru, hat jüngst vor einer peruanischen Abendgesellschaft zum besten gegeben, was geschehe, sollte einer seiner Abkömmlinge an die Macht gelangen: Peru, so sagte er, wäre dann ein Land, wo einzig "kupferhäutige Andenbewohner" die vollen nationalen Rechte hätten. Der Rest - weiß, schwarz, gelb - seien "Staatsangehörige" mit gewissen Rechten. Hätte ein "weißer" Lateinamerikaner solche Ideen zum besten gegeben, er wäre, und dies zu Recht, von internationalem Zorn verfolgt worden.

Ich nenne Isaac Humala einen "mutmaßlichen" Indio. Denn ein Soziologe machte sich die Mühe und begab sich auf der Suche nach den Ursprüngen der Humala-Familie in ein kleines Dorf. Dort sprachen die Bauern von den "Nebligen", das sind die "Weißen", denn die Humala-Familie hatte Landbesitz und Vieh, und sie beutete munter, fast überflüssig zu sagen, die ortsansässigen Bauern aus.

Die Welt

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Letzte Woche hab ich mit einem Mädchen aus Peru unterhalten und wenn dort alles klappt, gibt es auch dort bei den Wahlen im April (glaube zumindest die sind im April  :gruebel: ) einen Machtwechsel.

Ja, die Wahlen sind im April! Am 9. April genauer gesagt! ;)

Wenn kein Kandidat am 9. April die absolute Mehrheit der Stimmen erreicht, kommt es am 7. Mai zu einer Stichwahl zwischen den zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen.

Die Amtseinführung findet am 28. Juli statt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Peruvian_national_election%2C_2006

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Neues aus dem Propagandakrieg Kuba vs. USA:

Fahnen verdeckten US-Vertretung auf Kuba

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138 Fahnenmasten verdecken die US-Vertretung (Foto: dpa)

Der Propagandakrieg zwischen Kuba und den USA nimmt immer skurrilere Züge an. Der kubanische Staats- und Parteichef Fidel Castro hat vor der US-Vertretung in Havanna eine riesige Tribüne errichten lassen, um den Blick auf das Gebäude zu verstellen. Stein des Anstoßes: Vor einigen Wochen installierten die Amerikaner eine Leuchtanzeige an der Fassade, auf der unter anderem Auszüge aus der Uno-Menschenrechtserklärung zu lesen sind.

Propagandatafeln vor US-Vertretung

An dieser Provokation ist Castro jedoch nicht ganz unbeteiligt. Er hatte seinerseits zuvor vor der US-Vertretung Tafeln aufstellen lassen, auf denen die Verfehlungen von US-Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghoreib zu sehen waren. Der Begleittext lautete "Faschist. Hergestellt in den USA."

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138 Fahnenmasten

Als Antwort auf die Leuchttafeln mit Sprüchen wie "Ist Kuba ein freies Land?" reagierte der Führer des kommunistischen Landes prompt. Ende Januar ordnete er zunächst eine Demonstration an, bei der über eine Million Kubaner mit geballten Fäusten an der US-Vertretung vorüber zogen. Dann scheute der Staatschef des armen Landes keine Kosten, um die ganze Szenerie verschwinden zu lassen. Hunderte von Arbeitern errichteten innerhalb eines Monats in Tag- und Nachtarbeit eine Tribüne mit insgesamt 138 Fahnenmasten.

Gedenken an Opfer angeblicher Terrorakte

Anfang der Woche weihte Castro den "Fahnenberg" mit einer Gedenkfeier für die Opfer terroristischer Akte, für die Kuba die USA verantwortlich machen. Havanna protestiert vor allem wegen eines aus Kuba stammenden früheren CIA-Agenten, Luis Posada Carriles. Diesem wirft Castro vor, Attentate gegen ihn organisiert und 1976 den Absturz eines kubanischen Verkehrsflugzeugs verursacht zu haben. Die USA weigern sich, Posada Carriles auszuliefern.

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Fidel Castro (dpa)

Mexiko in Streit hineingezogen

In den Propagandakrieg werden zunehmend auch die Nachbarn hineingezogen. In der mexikanischen Hauptstadt wies die Filiale eines US-Hotels eine kubanische Delegation ab, die sich dort mit amerikanischen Firmenvertretern treffen wollte. Ein Sprecher des Außenamtes in Washington erklärte, das Hotel sei die Filiale eines amerikanischen Unternehmens und falle deshalb unter die Gesetze der USA. Das so genannte Helms-Burton Gesetz verbiete US-Firmen und deren Filialen den Geschäftskontakt mit Kuba, egal wo.

Mexikos Souveränität eingeschränkt?

Dieser Vorfall löste in Mexiko eine Grundsatzdebatte über die Beziehungen zu den USA, aber auch zu Kuba aus. Wenn ein US-Unternehmen in Mexiko Staatsbürger eines anderen Staates nach US-Gesetzen boykottiere, dann sei das eine Einschränkung der Souveränität Mexikos, ließen sich Politiker aller Parteien in den Zeitungen zitieren.

Immer mehr Kubaner fliehen nach Mexiko

Andererseits sehen die Mexikaner tagtäglich, dass die Frage "Ist Kuba ein freies Land?" durchaus ihre Berechtigung hat. Im Januar sind mehr als 30 kubanische Bootsflüchtlinge an der Küste der mexikanischen Halbinsel Yucatán gestrandet - so viele wie sonst in einem Jahr. Bislang wählten die meisten Kubaner, die von der Insel flohen, den Weg nach Norden, nach Florida. Doch immer wieder verschlug es einige von ihnen wegen der Meeresströmungen und der Ostwinde nach Mexiko. Jetzt, so scheint es, hat sich in Kuba herumgesprochen, dass es besser ist, direkt nach Cancún zu fahren. Von dort kommen übrigens - Propagandakrieg hin Propagandakrieg her - auch die wenigen US-Touristen, die trotz des Verbots ihrer Regierung nach Kuba fliegen.

http://onnachrichten.t-online.de/c/69/25/87/6925874.html

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Venezuelas Präsident Chavez droht USA mit Öllieferungsstopp

Caracas (Reuters) - Venezuelas Präsident Hugo Chavez hat den USA mit einem Stopp der Öllieferungen gedroht. "Die US-Regierung sollte wissen, dass sie kein venezolanisches Öl haben wird, wenn sie zu weit geht", sagte Chavez am Freitag. Er reagierte offenbar auf Äußerungen von US-Außenministerin Condoleezza Rice. Diese hatte am Vortag gesagt, die Regierung in Washington wolle Chavez' Einfluss in Südamerika einschränken, indem sie den Widerstand gegen ihn schüre.

Venezuelas Öl macht gut 15 Prozent der Energie-Importe der USA aus. Chavez betonte, er habe bereits angefangen, Maßnahmen für einen Ölstopp zu ergreifen. "Ich werde nicht sagen, welche das sind." Der linksgerichtete Staatschef hat sich in der Vergangenheit bereits ähnlich geäußert. Experten sind allerdings skeptisch, ob sich das Land einen Stopp der Lieferungen an die USA erlauben kann, da die Erlöse zur Finanzierung innenpolitischer Projekte benötigt werden. Venezuela ist der fünftgrößte Öl-Exporteur der Welt, die Hälfte der Erdöl-Ausfuhren geht in die USA. Die Beziehungen beider Länder sind seit Monaten angespannt. Erst kürzlich hatte Venezuela einen US-Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage ausgewiesen, woraufhin die USA einen Vertreter des südamerikanischen Landes nach Hause schickten.

quelle: reuters

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hier ein artikel, leider in schwedisch, aus "dagens nyheter" (www.dn.se):

Chavez: "Venezuela har två miljoner reservister"

Venezuela kommer att bli ett nytt Irak om USA invaderar landet. Det budskapet ville president Hugo Chavez förmedla när han på torsdagen tillkännagav att Venezuela har över två miljoner reservister.

- Målet är att kunna utkämpa ett krig som det i Irak, där en hel befolkning reser sig mot en utländsk angripare, sade general Herrera Jimenez, en talesman för landets ÖB, enligt BBC.

Adressaten är inte svår att gissa sig till. De senaste månaderna har ordkriget mellan USA:s president George W Bush och Hugo Chavez trappats upp. Den venezolanske presidenten, som profilerat sig som Latinamerikas radikalaste vänsterledare, har med hjälp av landets oljemiljarder på kort tid försökt bygga upp en socialistiskt influerad statsmakt. Det uppskattas inte av Bushadministrationen.

USA anklagar Chavez för att ge skydd åt den colombianska Farc-gerillan och för att begränsa oppositionens yttrandefrihet. Några öppna hot om invasion har dock inte framförts av USA. Men Chavez frammanar gärna rädslan för en sådan, eftersom det stärker hans position på hemmaplan.

Följaktligen meddelade Chavez i november förra året att han ville fyrdubbla antalet reservister i den venezolanska armén, flygvapnet och flottan. Sedan dess har en febril rekryteringskampanj pågått i landet.

Ett problem återstår dock för den ivrigt rustande Chavez: Venezuela har i dag bara vapen till cirka 80.000 soldater. Förra året gjordes visserligen klart med ett köp av 100.000 nya automatkarbiner från Ryssland, men det räcker ändå inte långt för att beväpna två miljoner rekryter. Hugo Chavez uppger dock att han har planer på att låta tillverka egna vapen på licens.

Erik Gustafsson

kurzfassung: chavez kündigt an, im falle eines us-einmarsches würde venezuela ein "zweiter irak" für die usa werden. es gebe 2 millionen reservisten. allerdings hat das militär nur waffen für 80.000 soldaten, weitere 100.000 sturmgewehre aus russland sind bereits bestellt. es sollen auch waffen im eigenen land unter lizenz produziert werden.

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ich trau den USA so ziemlich alles zu, aber direkt in ein lateinamericanisches Land einzumarschieren halt ich für extrem unwahrscheinlich....

Wenn dann versuchen sie die Regierung mit anderen Methoden zu stürzen, was einmal ja schon fast erfolgreich war.

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ich trau den USA so ziemlich alles zu, aber direkt in ein lateinamericanisches Land einzumarschieren halt ich für extrem unwahrscheinlich....

Sehe ich genauso. Hinzu kommt, dass der Guerillakrieg im feuchttropischen Dschungel mit seinen zahlreichen militärstrategischen Möglichkeiten (im Vergleich zum Nahen Osten) den Amerikanern schon einmal das fürchten gelehrt hat.....

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übrigens hab ichs etwas ungenau übersetzt: das mit dem irak sagt nicht chavez, sondern general Herrera Jimenez, ein sprecher des oberbefehlshabers. und die usa werden auch nicht explizit erwähnt, nur dass das land durch die neue verteidigungsstrategie "einen krieg wie im irak führen kan, wo sich eine ganze bevölkerung gegen einen ausländischen angreifer auflehnt".

dass die usa kaum direkt einmarschieren werden denke ich auch. von daher ist das ganze vielleicht einfach eine aktion, um die bevölkerung hinter sich zu bringen.

obwohls ja immer gefährlich ist, dem militär zu viel macht zu geben...

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"Leg dich nicht mit mir an, Mädchen"

Chávez antwortet auf Attacken von US-Außenministerin Rice

Caracas (AFP/LiZ) - Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat seine wöchentliche Fernsehshow dazu genutzt, auf jüngste Attacken von US-Außenministerin Condoleezza Rice zu antworten. "Leg dich nicht mit mir an, Mädchen", sagte Chávez am Sonntag in seiner Sendung "Hallo Präsident" und warf der US- Politikerin sogar ein Küsschen zu. Statt bei ihrem richtigen Vornamen nannte er die Ministerin "Condolencia", Spanisch für "Beileid". Rice hatte in der vergangenen Woche zur Bildung einer "vereinten internationalen Front" gegen Venezuela aufgerufen, das wegen seiner engen Beziehungen zu Kuba eine "besondere Gefahr für die Region" sei.

Die verbalen Angriffe zwischen Chávez und den Protagonisten der US-Politik haben schon fast Tradition. 2004 hatte der venezolanische Präsident Rice als "echte Analphabetin" beschimpft, nachdem sie ihn beschuldigt hatte, nicht konstruktiv an der Politik in Südamerika mitzuwirken. US-Präsident George W. Bush titulierte Chávez als "Mr. Gefahr" und als "Narren". US-Vertreter sind mit ihrer Wortwahl nicht zimperlich: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verglich Anfang des Monats Chávez' Amtsantritt mit der Machtergreifung Adolf Hitlers.

Trotz der zunehmenden Spannungen beziehen die USA weiterhin rund 15 Prozent ihres Erdöls aus Venezuela. Erst am Samstag drohte Chávez Washington mit einem Lieferstopp. Er wirft Washington vor, seine Entmachtung zu betreiben.

Quelle: http://linkszeitung.de/content/view/8995/45/

Ob nun 'Condolencia' (Beleid) Rice (von Chávez) oder 'Condesa' (Gräfin) Rice (von Castro), ich würd mir nen anderen Namen zulegen... :kicher:

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