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[Charity Show] Live 8 Konzerte


Nadine
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Naja, ist halt irgendwo auch Geschmackssache. Als jemand der mit HipHop und RnB sowieso nichts anfangen kann, gefallen mir ihre früheren Sachen halt besser. Und das mit ihrem Wandel...naja, wie heisst es doch immer so schön "Image ist nichts", zumindest für mich nicht.

Ich weiss nicht warum sich so viele zu ihrem "wahren Ich" bekennen, wenn es mit den Plattenverkäufen nicht mehr so gut läuft oder man nicht mehr oft genug in den Medien ist.

naja zu ihrem "wahren ich" hat sie sich sofort nach ihrer scheidung von tommy mottola 1997 bekannt und damals waren ihre Plattenverkäufe (wie übrigens auch die von ihrem aktuellen album) gigantisch, also kann man ihr zumindest das nich vorwerfen... es überrascht mich immer, dass es so hingestellt wird als sei das was neues bei ihr...aber seit butterfly 1997 bzw. schon seit dem Fantasy Rmx mit Ol Dirty Bastard 1995 hat sich an ihrer Musik nichts großartig verändert...

edit:

@ tango: ich finde ihr neues album, das beste was sie seit butterfly gemacht hat und butterfly halte ich für ihr bestes album überhaupt, ich war echt extrem positiv überrascht wie gut produziert das album is, aber is ja geschmackssache :)

Edited by Diego

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aber seit butterfly 1997 bzw. schon seit dem Fantasy Rmx mit Ol Dirty Bastard 1995 hat sich an ihrer Musik nichts großartig verändert...

Das ist ja auch so ziemlich der Zeitraum in dem sie anfing, mir auf die Nerven zu gehen, bzw. bei meiner jetzigen Betrachtung anfing mir auf die Nerven zu gehen. 1997 war ich mit 14 noch nicht so anspruchsvoll wie jetzt.

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1997 war ich mit 14 noch nicht so anspruchsvoll wie jetzt.

und da kommt es jetz darauf an, was man als anspruchsvoll betrachtet. wer RnB und ähnliches nich mag, der wird sich mit ihrer musik nich anfreunden können, das is klar. Aber ich finde v.a. ihr aktuelles Album, was nebenbei erwähnt wie jedes andere komplett selbst geschrieben ist, anspruchsvoll v.a. musikalisch sehr oldschool gehalten...

ich finde sie bekommt einfach zuwenig respekt, ob man sie als person schrecklich findet oder nicht. sie komponiert, sie schreibt, sie produziert und sie singt v.a. außer vergleich, das vergessen die leute leider immer...

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Ich war gestern beim Live8 in Berlin und muss sagen, das es wirklich sehr schlecht war. Der Sound war mieserabel, die Stimmung im Gegensatz zu London und Paris grottenschlecht und die ganze Organisation sehr fehlerhaftl Die Leinwände waren zum größten Teil von den Bäumen bedeckt und Herr Mittremeyer fuhr sein 2003er Programm auf ! Dazu kamen dann immer wieder diese langen Durststrecken, indem 10 Minuten (leise) gespielt wurde und dann wieder 20 Minuten (kaum hörbar) geredet wurde! :down:

Wer nicht da war, hat auch nichts verpasst! :moral:

P.s Hatte mich sehr auf die "Hosen" gefreut, welche auch wirklich gut waren, nur leider wirklich verdammt leise! :will:

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Waren jetzt die Pistols oder net? Mir kommt es langsam vor als wären die gar net da gewesen =/ Man, und ich hab mich soooooo gefreut ^^ Mehr als auf Shaki hey ^^ Bow, ich könnt heulen ^^

P.S.: Die Hosen sind die Besten =))) (eine meiner Lieblingsbands)

Hab den ganzen Hosen-Auftritt im Laden gehört (war nämlich gestern einkaufen) und das LAUT ;) Aber ich find die Songauswahl übels geil! Hang on Sloopy is ein verdammt geiler Song! *yeah*

Edited by --Shakira--

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Ich finde sie ehrlich gesagt zum kotzen, seit sie diesen RnB-Scheiss macht und rumläuft wie auf Porno-Awards. Ihre Musik hat seitdem mehr als nachgelassen. Früher war sie in der Tat sehr sympathisch und ihre Musik war auch gut.

Jo, dass kann ich auch unterschreiben. Frühere Mariah Alben waren für mich Pflicht, seit der Wandlung zum "wahren Ich" bekomme neue Alben nur noch so am Rande mit...

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Wobei ich die Sache insgesamt doch ziemlich zweifelhaft finde.

Aus welchem Grund genau? (Es gibt ja mehrere Kritikpunkte...)

Weil den Leuten suggeriert wird, mit einem Schuldenerlaß (der ja ohnehin bereits vor Wochen von den Finanzministern beschlossen wurde) sei Afrika schon geholfen. Und dafür soll man noch nach Edinburgh fahren :stupid: Wenn man Afrika wirklich helfen wollte, hätte man über Demokratie, Bildung, Menschenrechte etc. sprechen müssen, auch Mißstände dort offen ansprechen müssen, wie es Horst Köhler bei seiner Reise vor einigen Monaten getan hat. Aber so wurde alles unter die Überschrift 'Drop The Debt' gestellt, und ab Donnerstag braucht sich niemand mehr darum zu kümmern. Auch die beiden anderen Themen, Aufhebung der Einfuhrbeschränkungen und mehr Entwicklungshilfe, gehen doch an den eigentlichen Problemen der Menschen dort vorbei. Wenn ich mir vorstelle, daß es auch in Johannesburg ein Konzert gab, mit diesen Parolen, und gleichzeitig schweigt Mbeki zu der Situation im Nachbarland Simbabwe, ist es doch fast schon zynisch.

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Fande den Auftritt von "Juli" gestern echt furchtbar;mag die Band eigentlich sehr gerne und ihr Album ist echt top, aber live :down:

Eva hat eine Töne ganz schön daneben gehauen...Tat richtig weh...

Dafür waren die "Helden" mal wieder super gut, auch wenn Judith einen komischen Style hat und ein bisschen über der Uhr zu sein scheint...

Freue mich schon so aufs Konzert nächsten Sonntag...

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Live-8-Konzerte auf vier Kontinenten locken Millionen an

Mit einem weltumspannenden Konzert-Marathon der Superlative haben Stars und Millionen von Fans ein Zeichen gegen die Armut in Afrika gesetzt. Die Menschen sangen und tanzten an Konzerten in zehn Städten auf vier Kontinenten. Anzeige

[sda] - Das grösste Live-8-Konzert mit rund einer Million Besuchern ging in Philadelphia in den USA über die Bühne. In Berlin zog das Live-8-Konzert 200 000 Menschen an; in London kamen ebensoviele. Versailles bei Paris verzeichnete etwa 100 000 Konzertbesucher, Rom 50 000 und Moskau etwa 20 000.

Das einzige Konzert auf dem afrikanischen Kontinent lockte in Johannesburg etwa 8000 Menschen an. Der Konzert-Marathon diente nicht dem Spendensammeln, sondern sollte laut Live-8-Organisator Bob Geldof das Bewusstsein für die Nöte der Menschen in den armen Ländern schärfen.

Im Berliner Tiergarten ging das Open-Air-Konzert in der Nacht zu Sonntag nach gut zehn Stunden mit einem Auftritt von Herbert Grönemeyer zu Ende.

Mit der höchsten Dichte an Weltstars konnte sich das Konzert im Londoner Hyde-Park schmücken: Nach Paul McCartney, U2, Madonna, Robbie Williams, REM und Coldplay fand sich auch die legendäre Rockband Pink Floyd zu einem Revival zusammen.

Begonnen hatte die Konzerserie um 14.00 Ortszeit (07.00 MESZ) in Tokio vor rund 10 000 begeisterten Zuschauern. Höhepunkt war dort ein Auftritt der isländischen Sängerin Björk. Im US-amerikanischen Philadelphia traten Künstler wie Bon Jovi und Destiny's Child auf.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan begrüsste in einem überraschenden Auftritt in London die Live-8-Initiative, und in Johannesburg appellierte der ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela an die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten, Massahmen zur Bekämpfung der Armut zu ergreifen.

http://de.bluewin.ch/news/index.php/kultur...20050702:brd010

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R.E.M. sind absolut genial, habe den Auftritt bei LIVE8 nicht geshen aber am Samstag Abend nach dem LIVE8 Konzert spielten sie beim Open Air St. Gallen und die haben mir vom ganzen Programm am allerbsten gefallen. Das Konzert war so was von Hammer!

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R.E.M. sind absolut genial, habe den Auftritt bei LIVE8 nicht geshen aber am Samstag Abend nach dem LIVE8 Konzert spielten sie beim Open Air St. Gallen und die haben mir vom ganzen Programm am allerbsten gefallen. Das Konzert war so was von Hammer!

Warst du beim Open Air live dabei? :) Meine Sis ist nämlich hingefahren und meinte dann auch, dass allein REM das Geld wert war :)

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Warst du beim Open Air live dabei? :) Meine Sis ist nämlich hingefahren und meinte dann auch, dass allein REM das Geld wert war :)

Ja ich war da.... wurde bei REM beinahe zerdrückt aber dass REM alleine das Geld wert waren stimmt! :up:

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hier ein interview mit einem kenianischen wirtschaftsexperten, mit der zentralen botschaft ""Streicht diese furchtbare [Entwicklungs-]Hilfe". seine meinung ist natürlich sehr einseitig, aber es liegt sicher viel wahres darin! lests euch mal durch!

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,363375,00.html

(quelle: spiegel)

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  • Administrators

Gibt's mehr Bilder vom Live8? zB Madonna, Robbie, Faith Hill, Mariah etc?

Mit wem hat eigentlich Sarah McLachlan "Angel" gesungen? Wurde nur kurz ziemlich spät gezeigt... :coffee: Dabei ist das Lied so schön :sniff:

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von mariah hier:

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mariahdaily.com

Gibt's mehr Bilder vom Live8? zB Madonna, Robbie, Faith Hill, Mariah etc?

Mariah (sie ist übrigens gleich bei Viva, und heute Abend bei Gottschalk im ZDF)

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Dido

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Madonna

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Alicia Keys

http://www.superiorpics.com/ubbthreads/sho...rue#Post1054984

Natalie Portman

http://www.superiorpics.com/ubbthreads/sho...rue#Post1054995

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Gibt's mehr Bilder vom Live8? zB Robbie?

ja, nur zu!! Obwohl ich ja sagen muss, dass er diesmal wie die Gallaghers hätte handeln sollen. Nicht hingehen. Aber ok. Wahrscheinlich wurde er von EMI dazu gezwungen. Wie Chris Martin: "Bob Geldof is a hero of our time". Na haben wir's gut!

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Hab was zu Entwicklungshilfe gefunden, was ich wichtig finde,f passt hier auch ganz gut rein!

Entwicklungshilfe:

"Streicht diese Hilfe"

Der kenianische Wirtschaftsexperte James Shikwati über die schädlichen Folgen der westlichen Entwicklungspolitik, korrupte Herrscher und aufgebauschte Horrormeldungen aus Afrika

SPIEGEL: Herr Shikwati, auf dem G-8-Gipfel von Gleneagles soll mehr Hilfe für Afrika beschlossen werden ...

Shikwati: ... um Himmels willen, hören Sie bloß auf damit.

SPIEGEL: Aufhören? Die westlichen Industrienationen haben sich vorgenommen, Hunger und Armut zu eliminieren.

Shikwati: Solche Vorsätze schaden unserem Kontinent schon seit 40 Jahren. Wenn die Industrienationen den Afrikanern wirklich helfen wollen, sollten sie endlich diese furchtbare Hilfe streichen. Jenen Ländern, welche die meiste Entwicklungshilfe kassiert haben, geht es am schlechtesten. Trotz der Milliarden, die geflossen sind, ist der Kontinent arm.

SPIEGEL: Können Sie uns dieses Paradox erklären?

Shikwati: Es werden riesige Bürokratien finanziert, Korruption und Selbstgefälligkeit gefördert, Afrikaner zu Bettlern erzogen und zur Unselbständigkeit. Zudem schwächt die Entwicklungshilfe überall die lokalen Märkte und den Unternehmergeist, den wir so dringend brauchen. Sie ist einer der Gründe für Afrikas Probleme, so absurd das klingen mag. Wenn sie abgeschafft würde, bekäme das der kleine Mann gar nicht mit. Nur die Funktionäre wären schockiert. Darum behaupten sie, die Welt ginge unter ohne diese Entwicklungshilfe.

SPIEGEL: Selbst in einem Land wie Kenia verhungern jedes Jahr Menschen. Denen muss doch geholfen werden.

Shikwati: Aber die Kenianer selbst müssen diesen Menschen helfen. Wenn in einer bestimmten Region Kenias eine Dürre herrscht, schreien unsere korrupten Politiker reflexartig nach mehr Hilfe. Dieser Ruf ereilt das Welternährungsprogramm der Uno - also eine riesige Behörde von Apparatschiks, die in der absurden Situation sind, sich zwar dem Kampf gegen den Hunger verschrieben zu haben, aber alle arbeitslos wären, würden sie diesen Hunger tatsächlich beseitigen. Sie nehmen naturgemäß die Bitte nach mehr Hilfe allzu bereitwillig auf, fordern nicht selten noch ein bisschen mehr, als es die jeweilige afrikanische Regierung getan hat, und leiten das Hilfeersuchen an ihre Zentrale weiter. Dann werden Tausende Tonnen Mais nach Afrika verschifft ...

SPIEGEL: ... der überwiegend von hochsubventionierten europäischen und amerikanischen Landwirten stammt ...

Shikwati: ... und dieser Mais landet irgendwann im Hafen von Mombasa. Ein Teil wandert oft direkt in die Hände skrupelloser Politiker, die ihn an ihren eigenen Stamm weiterleiten, um damit Wahlkampf zu machen. Ein anderer Teil kommt auf den Schwarzmarkt. Dort wird der Mais dann zu Dumpingpreisen verscherbelt. Ein einheimischer Bauer kann seine Hacke gleich aus der Hand legen, mit dem Uno-Welternährungsprogramm kann niemand mithalten. Und weil die Bauern unter diesem enormen Druck eingehen, hat Kenia auch keine Reserven, wenn nächstes Jahr tatsächlich eine Hungersnot entsteht - ein ganz simpler, aber folgenschwerer Kreislauf.

SPIEGEL: Täte das Welternährungsprogramm nichts, würden die Menschen verhungern.

Shikwati: Das glaube ich nicht. In diesem Fall müssten sich die Kenianer eben bequemen, Handelsbeziehungen zu Uganda oder Tansania aufzunehmen und die Nahrungsmittel dort einzukaufen. Dieser Handel ist lebensnotwendig für Afrika. Er würde uns zwingen, die Infrastruktur selbst zu verbessern und Grenzen, die übrigens die Europäer gezogen haben, wieder durchlässiger zu machen sowie Gesetze zu schaffen, die die Marktwirtschaft begünstigen.

SPIEGEL: Wäre Afrika überhaupt in der Lage, seine Probleme selbst zu lösen?

Shikwati: Natürlich. In kaum einem Land südlich der Sahara müsste tatsächlich gehungert werden. Zudem sind reichlich Bodenschätze

vorhanden: Öl, Gold, Diamanten. Afrika wird stets nur leidend dargestellt, dabei sind die meisten Zahlen maßlos übertrieben. In den Industrienationen wird immer der Eindruck erweckt, ohne Entwicklungshilfe würde Afrika untergehen. Aber glauben Sie mir: Afrika hat es schon vor euch Europäern gegeben. Und es ging uns gar nicht so schlecht.

SPIEGEL: Damals gab es Aids noch nicht.

Shikwati: Wenn man den Horrormeldungen Glauben schenken würde, müssten heute eigentlich alle Kenianer schon tot sein. Doch plötzlich werden überall Tests durchgeführt, und es stellt sich heraus, dass die Zahlen maßlos übertrieben wurden. Nicht mehr drei Millionen Kenianer sind nun infiziert, plötzlich ist es nur gut eine Million. Malaria ist ein ebenso großes Problem, doch darüber spricht kaum jemand.

SPIEGEL: Woran liegt das?

Shikwati: Aids ist ein Riesengeschäft, vielleicht das größte in Afrika. Mit nichts anderem kann man so viel Geld lockermachen wie mit schockierenden Aids-Zahlen. Aids ist hier eine politische Krankheit, wir sollten besonders misstrauisch sein.

SPIEGEL: Amerikaner und Europäer haben zugesagte Hilfe für Kenia eingefroren. Das Land, sagen sie, sei zu korrupt.

Shikwati: Ich befürchte nur, dass sie das Geld bald wieder auszahlen, es muss schließlich irgendwohin. Dem verheerenden europäischen Drang, Gutes zu tun, lässt sich bisweilen leider nicht mit Vernunft begegnen. Es ist doch völlig unverständlich, dass unmittelbar nach der Wahl der neuen kenianischen Regierung, welche die Diktatur Daniel arap Mois beendete, alle Hähne geöffnet wurden und das Geld in Strömen in dieses Land floss.

SPIEGEL: Solche Hilfe ist meist zweckgebunden.

Shikwati: Das ändert doch nichts. Millionen US-Dollar, die für den Kampf gegen Aids vorgesehen waren, liegen noch auf kenianischen Konten und werden nicht ausgegeben. Unsere Politiker wurden mit Geld überschüttet, dabei versuchen sie, möglichst viel auf die Seite zu schaffen. Der verstorbene Tyrann der Zentralafrikanischen Republik, Jean Bédel Bokassa, hat die Tatsachen zynisch auf den Punkt gebracht, als er sagte: "Alles in unserem Land wird von der französischen Regierung bezahlt. Wir fragen die Franzosen nach Geld, wir bekommen es - und verschwenden es."

SPIEGEL: Es gibt im Westen viele mitfühlende Bürger, die Afrika helfen wollen. Sie spenden jedes Jahr Geld, viele stecken ihre Kleider in Sammelsäcke ...

Shikwati: ... und überschwemmen unsere Märkte mit dem Zeug. Auf unseren sogenannten Mitumba-Märkten können wir die gespendeten Kleider billig kaufen. Es gibt Deutsche, die erwerben hier für ein paar Dollar gebrauchte Fußballhemden des FC Bayern München oder von Werder Bremen, die Kinder in Deutschland wohlmeinend den Afrikanern spenden wollten, versteigern sie für den dreifachen Preis bei Ebay und schicken sie zurück in ihre Heimat. Das ist doch Wahnsinn ...

SPIEGEL: ... und hoffentlich eine Ausnahme.

Shikwati: Was sollen diese Kleiderberge? Hier friert niemand, stattdessen werden unsere Schneider arbeitslos. Ihnen geht es wie den Bauern. So kostengünstig kann niemand aus der afrikanischen Billiglohnwelt sein, dass er mit den gespendeten Produkten mithalten könnte. 1997 waren in Nigeria 137.000 Arbeiter in der Textilindustrie tätig, im Jahr 2003 waren es noch 57 000. Und so sieht es überall aus, wo überschäumende Hilfsbereitschaft auf fragile afrikanische Märkte trifft.

SPIEGEL: Deutschland kam nach dem Zweiten Weltkrieg erst mit dem amerikanischen Geld des Marshall-Plans auf die Beine. War das nicht erfolgreiche Entwicklungshilfe?

Shikwati: In Deutschland musste nur die zerstörte Infrastruktur wieder aufgebaut werden. Deutschland war vor dem Krieg, trotz der Wirtschaftskrise der Weimarer Republik, ein hochindustrialisiertes Land. Auch Thailands Tsunami-Schäden lassen sich mit ein bisschen Geld und Aufbauhilfe beheben. Afrika muss den Schritt in die Moderne jedoch erst selbst gehen. Es muss sich ein Mentalitätswechsel vollziehen. Wir müssen aufhören, uns als Almosenempfänger zu empfinden. Afrikaner sehen sich mittlerweile selbst nur noch als Opfer. Keiner kann sich hingegen einen Afrikaner als Geschäftsmann vorstellen. Um das zu erreichen, wäre es hilfreich, wenn sich die Hilfsorganisationen zurückzögen.

SPIEGEL: Wenn sie das täten, würden erst einmal viele Arbeitsplätze vernichtet ...

Shikwati: ... die völlig künstlich geschaffen wurden und die Realität verzerren. Natürlich: Die Jobs bei den ausländischen Organisationen sind sehr beliebt. Darum können sie sich auch immer die besten Leute aussuchen. Wenn eine Hilfsorganisation einen Fahrer braucht, dann bewerben sich Dutzende für diesen Posten. Da dem Entwicklungshelfer ja nicht zuzumuten ist, dass der Chauffeur nur seine Stammessprache beherrscht, muss also jemand her, der fließend Englisch spricht und nach Möglichkeit noch gute Manieren hat. Da fährt dann plötzlich ein afrikanischer Biochemiker einen Helfer durch die Gegend, um europäische Lebensmittel zu verteilen und damit die lokalen Bauern arbeitslos zu machen - was für ein Unsinn!

SPIEGEL: Die Bundesregierung ist stolz, genau zu überprüfen, wen sie unterstützt.

Shikwati: Und was kommt dabei heraus? Ein Desaster. Da hat sie Ruandas Präsidenten Paul Kagame das Geld in den Rachen geworfen. Dabei hat der Mann mittlerweile Millionen Menschen auf dem Gewissen, die seine Armee im Nachbarland Kongo umgebracht hat.

SPIEGEL: Was sollten die Deutschen tun?

Shikwati: Wenn sie wirklich die Armut bekämpfen wollen, sollten sie sich mit ihrer Entwicklungshilfe komplett zurückziehen und Afrika endlich die Chance geben, selbst für sein Überleben zu sorgen. Derzeit ist Afrika wie ein Kind, das immer gleich nach seinem Babysitter schreit, wenn etwas schief geht. Afrika sollte auf eigenen Füßen stehen.

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